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Fachwerk ausmauern – So gehen Sie Schritt für Schritt vor
Einleitung
Das Ausmauern von Fachwerk ist ein wichtiger Schritt bei der Restaurierung und Sanierung historischer Gebäude. Fachwerk ausmauern bedeutet, die Zwischenräume der tragenden Holzbalken mit Mauerwerk zu füllen, um die Stabilität und Wärmedämmung zu verbessern. Dieser Prozess ist besonders bei älteren Fachwerkhäusern notwendig, bei denen das ursprüngliche Mauerwerk beschädigt oder unvollständig ist. Um Fachwerk fachgerecht auszumauern, benötigen Sie geeignete Materialien wie Ziegel, Mörtel und Fugenmaterial sowie spezielle Werkzeuge wie Maurerkelle, Füllzange und Wasserwaage.
Vorbereitung und Planung
Bevor Sie mit dem Ausmauern von Fachwerk beginnen, ist eine sorgfältige Vorbereitung und Planung unerlässlich. Zunächst müssen Sie die passenden Materialien auswählen. Achten Sie darauf, dass die Ziegel in Größe und Farbe zum historischen Erscheinungsbild des Gebäudes passen. Der Mörtel sollte eine ähnliche Zusammensetzung wie der ursprüngliche aufweisen, um Spannungen zu vermeiden.
Vermessen Sie als nächstes die auszumauernden Flächen genau und berechnen Sie die benötigte Menge an Ziegeln und Mörtel. Erstellen Sie einen detaillierten Arbeitsplan, der die einzelnen Schritte und die benötigte Zeit berücksichtigt. Beachten Sie dabei mögliche Herausforderungen wie Witterungsbedingungen, Zugänglichkeit der Arbeitsbereiche und die Notwendigkeit von Gerüsten.
Materialauswahl
Für das Ausmauern von Fachwerk eignen sich vor allem historische Ziegel wie Backsteine oder Lehmziegel. Diese sind meist in Handstrichverfahren gefertigt und weisen eine unregelmäßige Oberfläche auf, die gut zum Charakter alter Fachwerkhäuser passt. Wichtig ist, dass die Ziegel frostbeständig sind und eine ausreichende Druckfestigkeit aufweisen.
Benötigte Materialien:
- Historische Ziegel (Backsteine, Lehmziegel)
- Trasszement oder Kalkzement für den Mörtel
- Sand für den Mörtel
- Wasser
- Fugenmörtel oder Kalkputz für die Verfugung
Werkzeuge und Ausrüstung
Zum Ausmauern von Fachwerk benötigen Sie verschiedene Werkzeuge und Ausrüstungsgegenstände:
- Maurerkelle zum Auftragen und Verteilen des Mörtels
- Füllzange zum Greifen und präzisen Platzieren der Ziegel
- Wasserwaage und Lotschnur zur Ausrichtung des Mauerwerks
- Gummihammer zum vorsichtigen Justieren der Ziegel
- Spezielle Fugenkelle oder Fugeisen zum Nacharbeiten der Fugen
- Eimer und Mörtelkübel zum Anmischen des Mörtels
- Handfeger und Staubpinsel zum Entfernen von Mörtelresten
- Ggf. Steinschneidegerät zum Zuschneiden von Ziegeln
Fachwerk ausmauern – Schritt-für-Schritt-Anleitung
Vorbereitung des Fachwerks
Beginnen Sie mit der Vorbereitung des Fachwerks. Entfernen Sie loses Füllmaterial und Schmutz aus den Zwischenräumen der Balken. Prüfen Sie die Holzbalken auf Schäden wie Fäulnis oder Insektenbefall und bessern Sie diese gegebenenfalls aus. Behandeln Sie das Holz mit einem geeigneten Holzschutzmittel, um es vor Feuchtigkeit und Schädlingen zu schützen.
Befeuchten Sie anschließend die Innenseiten der Gefache, damit der Mörtel besser haftet und langsamer aushärtet. Dies verringert die Gefahr von Schwundrissen.
Mauern der ersten Schicht
Mischen Sie den Mörtel nach Herstellerangaben an. Er sollte eine geschmeidige Konsistenz aufweisen, damit er sich gut verarbeiten lässt, aber nicht zu flüssig sein.
Tragen Sie den Mörtel mit der Maurerkelle auf die Schwelle des Gefachs auf und legen Sie die erste Schicht Ziegel darauf. Beginnen Sie an einer Ecke und arbeiten Sie sich zur anderen vor. Richten Sie die Ziegel mit der Wasserwaage sorgfältig aus und klopfen Sie sie mit dem Gummihammer vorsichtig fest.
Achten Sie auf eine gleichmäßige Schichthöhe und einen korrekten Läuferverband, bei dem die Stoßfugen versetzt zueinander liegen. Die Ziegel sollten eng aneinander sitzen, mit ca. 1 cm breiten Fugen für den Mörtel.
Aufbau der weiteren Schichten
Fahren Sie mit dem Aufbau der weiteren Ziegelschichten fort. Tragen Sie dazu den Mörtel auf die Oberkante der vorherigen Schicht auf und setzen Sie die nächsten Ziegel darauf. Prüfen Sie regelmäßig mit Wasserwaage und Lotschnur, ob das Mauerwerk gerade und lotrecht verläuft.
Die Ziegel müssen im Verband versetzt zueinander angeordnet sein, um eine hohe Stabilität zu erreichen. Vermeiden Sie durchgehende Stoßfugen, da diese Schwachstellen darstellen. Beachten Sie auch die Anschlüsse an die Holzbalken: Hier sollten die Ziegel passgenau eingearbeitet werden, gegebenenfalls sind Zuschnitte erforderlich.
Entfernen Sie überschüssigen Mörtel mit dem Handfeger, solange er noch frisch ist. Zu viel Mörtel in den Fugen erschwert die spätere Verfugung.

Verfugen und Nachbehandlung
Sind alle Ziegelschichten aufgemauert, folgt die Verfugung. Kratzen Sie dazu die Fugen etwa 1-2 cm tief aus und befeuchten Sie das Mauerwerk. Füllen Sie die Fugen mit speziellem Fugenmörtel oder Kalkputz, und glätten Sie sie mit einer Fugenkelle oder einem Fugeisen.
Achten Sie darauf, dass die Fugen dicht und gleichmäßig gefüllt sind. Überschüssigen Mörtel entfernen Sie mit einem feuchten Schwamm, bevor er antrocknet.
Nach Abschluss der Arbeiten sollte das frische Mauerwerk vor zu schneller Austrocknung geschützt werden. Decken Sie es bei Bedarf mit feuchten Tüchern ab oder besprühen Sie es vorsichtig mit Wasser. Dies ist besonders bei heißem, windigem Wetter wichtig, um Rissbildungen zu vermeiden.
Tipps und Tricks von Experten
Vermeidung von Fehlern
Beim Ausmauern von Fachwerk können verschiedene Fehler passieren, die sich negativ auf das Ergebnis auswirken. Häufige Fehlerquellen sind:
- Ungleichmäßige Schichthöhen und Fugenbreiten
- Fehlender oder falscher Mauerwerksverband
- Zu trockener oder zu nasser Mörtel
- Mangelnde Vorbereitung des Fachwerks
- Fehlende Nachbehandlung des frischen Mauerwerks
Um diese Fehler zu vermeiden, ist präzises und sorgfältiges Arbeiten gefragt. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit für die einzelnen Schritte und kontrollieren Sie regelmäßig Ausrichtung und Qualität des Mauerwerks. Bereiten Sie Fachwerk und Mörtel gewissenhaft vor und beachten Sie die Hinweise zur Nachbehandlung.
Experten-Empfehlungen
Erfahrene Handwerker empfehlen, vor Beginn der Maurerarbeiten eine Musterfläche anzulegen. So können Sie Verband, Fugenbreite und Steinformat testen und bei Bedarf anpassen. Nutzen Sie Schablonen oder Lehren, um gleichmäßige Schichthöhen und Fugenbreiten zu gewährleisten.
Mischen Sie den Mörtel in kleineren Mengen an, damit er nicht zu schnell abbindet. Feuchten Sie Steine und Fugen vor dem Vermauern leicht an. So verbinden sich Alt und Neu besser.
Verwenden Sie Ecksteine und Formziegel für saubere Abschlüsse an Fenster- und Türöffnungen. Schneiden Sie Ziegel möglichst mit einem Steinschneidegerät statt mit dem Hammer, um präzise Kanten zu erhalten.
Achten Sie darauf, dass der Mauermörtel eine ähnliche Zusammensetzung und Festigkeit wie das historische Mauerwerk aufweist. Zu harte moderne Mörtel können zu Spannungen und Rissen führen.
Wartung und Pflege
Regelmäßige Wartung und Pflege sind entscheidend, um die Lebensdauer und Schönheit des ausgemauerten Fachwerks zu erhalten. Kontrollieren Sie das Mauerwerk jährlich auf Risse, lose Fugen oder Feuchteschäden, und bessern Sie diese umgehend aus.
Entfernen Sie Schmutz, Moos oder Flechten mit einer weichen Bürste und klarem Wasser. Verzichten Sie auf aggressive Reinigungsmittel, die den Mörtel und die Ziegel angreifen können.
Erneuern Sie beschädigte Fugen mit einem geeigneten Fugenmörtel. Achten Sie bei Ausbesserungen darauf, dass Mörtel und Steine zum Bestand passen.
Halten Sie die Feuchtigkeit im Mauerwerk möglichst gering, indem Sie für eine gute Belüftung und Drainage sorgen. Lassen Sie aufsteigende Nässe oder undichte Stellen im Dach fachgerecht reparieren, um Folgeschäden zu vermeiden.
Streichen Sie die Holzbalken regelmäßig mit einem offenporigen, dampfdurchlässigen Anstrich, um sie vor Witterungseinflüssen zu schützen.
Fazit
Das fachgerechte Ausmauern von Fachwerk ist ein komplexer Prozess, der Sorgfalt, Geduld und das richtige Know-how erfordert. Mit der richtigen Vorbereitung, den passenden Materialien und einer systematischen Vorgehensweise lässt sich jedoch auch als Laie ein ansprechendes und dauerhaftes Ergebnis erzielen.
Ein fachmännisch ausgeführtes Sichtmauerwerk verbessert nicht nur die Stabilität und den Wärmeschutz des Gebäudes. Es trägt auch wesentlich zum historischen Charakter und zur Wertbeständigkeit des Fachwerkhauses bei.
Scheuen Sie sich nicht, das neu erworbene Wissen in die Praxis umzusetzen. Beginnen Sie bei Unsicherheit mit einer kleinen, weniger sichtbaren Mauerwerksfläche. Bei anspruchsvollen Projekten oder fehlender Erfahrung ist es ratsam, einen Fachmann hinzuzuziehen. So stellen Sie sicher, dass Ihr wertvolles Fachwerk für kommende Generationen erhalten bleibt.

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